Passt zur UN-Agenda 2030
In der Begründung ihres Antrags erinnern die Grünen daran, dass der Rottweiler Gemeinderat sich ausdrücklich zu den siebzehn Zielen einer nachhaltigen Entwicklung bekannt hat, die die Weltgemeinschaft in der UN-Agenda 2030 formulierte. Das erste Ziel lautet „Keine Armut“, das zweite „Kein Hunger“. „Fairen Welthandel auf kommunaler Ebene zu fördern, ist dazu ein bescheidener Beitrag“, meinen die Grünen in ihrer Pressemitteilung. Und genau das ist der Kern der internationalen Fairtrade-Towns-Kampagne. Mögliche Befürchtungen, eine Teilnahme könne den ohnehin klammen Stadtsäckel zusätzlich belasten, entkräftet die Fraktion gleich vorab: „Die Teilnahme an der Kampagne ist kostenfrei.“
Ein Zeichen von Weltoffenheit
Im Antrag machen die Grünen eine städtische Beteiligung schmackhaft, indem sie deren Vorteile herausstellen. So drücke die Auszeichnung „Fairtrade-Town“ sympathische Weltoffenheit aus, diene der Wirtschaftsförderung und sei somit auch ein Beitrag zur Imagepflege und einem attraktiven Stadtmarketing. Und ganz praktisch setze dieses Engagement weitere Impulse für ein nachhaltiges Beschaffungswesen innerhalb der Verwaltung.
Rottweil eigne sich besonders gut für eine Teilnahme an dieser Kampagne, betonen die Grünen. Das Engagement für fairen Handel und die bedrückenden Probleme armer Länder auf der südlichen Erdhalbkugel habe in der Rottweiler Zivilgesellschaft nämlich schon eine lange, eindrucksvolle Tradition. Ein Beschluss der Stadt Rottweil, Fairtrade-Town zu werden, füge sich also bestens in diese bisherigen Aktivitäten ein.
Fünf Teilnahmekriterien
Die Teilnahme an der Kampagne ist zwar kostenlos - doch nicht bedingungslos. Für die Auszeichnung Fairtrade-Town müssen nämlich fünf Kriterien erfüllt sein: Politisch ist ein Ratsbeschluss der Kommune und die Einrichtung einer Steuerungsgruppe nötig. Und ökonomisch müssen der lokale Einzelhandel und öffentliche Einrichtungen Produkte aus fairem Handel anbieten. Darüber hinaus muss die städtische Öffentlichkeitsarbeit über das Thema „Fairer Handel“ berichten. Die Ökopartei schätzt in ihrem Antrag die Rottweiler Verhältnisse abschließend so ein, dass die Stadt diese Kriterien leicht erfüllen kann.
Nähere Infos:
Allgemeines zum TransFair e.V.: https://www.fairtrade-deutschland.de
Die Kampagne Fairtrade-Towns: https://www.fairtrade-towns.de/aktuelles
Nachhaltige öffentliche Beschaffung nach dem Cradle to Cradle-Prinzip (C2C): https://www.vergabe-insider.com